Diese junge Frau suchte nach ihrer leiblichen Familie und machte eine Entdeckung, die ihr Leben verändern sollte: Sie ist eine Prinzessin
Kontakt zu ihrem Vater aufnehmen
“Wir werden Kontakt mit deinem Vater in Sierra Leone aufnehmen”, fuhr ihr Onkel fort. “Er wird so glücklich darüber sein, dich endlich kennenzulernen.” Sarah fiel ein Stein vom Herzen. Ihr Vater wollte sie also ebenso gern kennenlernen, wie sie ihn. Über die nächsten Tage sprach Sarah immer wieder mit ihrem leiblichen Vater, und konnte langsam eine Beziehung zu ihm aufbauen. Schließlich entschied die junge Frau sich dazu, persönlich nach Sierra Leona zu fliegen, um ihren Vater zu besuchen, und das Land kennenzulernen, aus dem sie ursprünglich stammte.
Ein Adoptivkind

Sarah Culberson wuchs in West Virginia, in den USA auf. Sie war als kleines Kind von einer weißen US-amerikanischen Familie adoptiert, und aufgezogen worden. In ihrer Kindheit hatte ihre große Schwester ihren Freundinnen oft erklären müssen, dass Sarah adoptiert war, und dass sie zur Hälfte aus den USA, und zu Hälfte aus Westafrika stammte. Sarah wusste also schon immer, dass sie ein Adoptivkind war, und dass die Familie, mit der sie aufwuchs, nicht ihre leibliche Familie war. Im Alter von 28 Jahren begab sie sich schließlich auf die Suche nach ihren Wurzeln, und machte eine überraschende Entdeckung.
Sarahs leibliche Mutter

Als allererstes entschied Sarah sich dazu, sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter zu machen. Sarah hatte schon immer gewusst, dass ihre Mutter eine weiße US-Amerikanerin war, und es war nicht schwierig, sie ausfindig zu machen. Sarah war Anfang zwanzig, als sie ihre leibliche Familie mütterlicherseits kennenlernte. Leider lernte sie schon bald, dass ihre Mutter bereits an Krebs verstorben war. Trotzdem war ihre Suche nicht vergebens gewesen, denn Sarah fand so einiges über das Leben ihrer Mutter heraus, und lernte zudem auch ihre leibliche Tante kennen, zu der sie eine Beziehung aufbauen konnte.
Ein zögerlicher Prozess

Was ihren Vater anging, so haderte Sarah eine ganze Weile, bis sie sich dazu entscheid, auch ihn ausfindig zu machen. Schließlich hatte er seine Tochter aufgegeben, und Sarah wusste nicht so recht, ob sie diesen Mann tatsächlich kennenlernen wollte. Nach einer Weile versuchte die junge Frau sich allerdings in die Situation ihres Vaters hineinzuversetzen. Er war ein farbiger Mann gewesen, der in den siebziger Jahren ein Kind mit einer weißen Amerikanerin gehabt hatte. Zu dieser Zeit muss dies alles andere als einfach gewesen sein. Schließlich entschied Sarah sich dazu, ihrem Vater eine Chance zu geben, und machte sich auf die Suche.
Die Suche

Sarah stellte einen Privatdetektiv ein, der sich auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater machen sollte. Nachdem die junge Frau ihr Bestes getan hatte, um ihre Lebensgeschichte aus der Perspektive ihres Vaters zu betrachten, und sich dazu entschieden hatte, etwas verständnisvoller mit ihm umzugehen, konnte sie es nun kaum erwarten, ihn kennenzulernen. Nach einer ganzen Weile wurde der Privatdetektiv dann endlich fündig und teilte Sarah mit, dass einige Familienmitglieder ihres leiblichen Vaters in Maryland lebten. Das Beste, was Sarah nun tun könne, sei wohl, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, um mehr über ihren Vater herauszufinden.
Der Brief

Der Detektiv, den Sarah angestellt hatte, riet ihr, der Familie ihres Vaters einen Brief zu schreiben, um ersten Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Also machte Sarah sich daran, einen Brief zu verfassen, in dem sie ausdrückte, wer sie überhaupt war, und wie gern sie ihren Vater kennenlernen würde. Mittlerweile hatte sie zudem herausgefunden, dass die Familie ihres Vaters ursprünglich aus Sierra Leone stammte. Nachdem der Brief abgeschickt worden war, hieß es nun abwarten. Es dauerte vier Tage, bis endlich das Telefon klingelte, und Sarah mehr über ihre leibliche Familie herausfinden konnte.
Ein Telefonanruf

Sarah nahm den Hörer ab, und eine weibliche Stimme war am anderen Ende der Leitung zu hören. “Hallo Sarah, ich bin’s, deine Tante Evelyn. Wie geht’s dir?”, sagte die Frau, die Sarah angerufen hatte. Sarah war zunächst wie versteinert. Sie war unglaublich nervös ihre Familie kennenzulernen, und obwohl sie sich natürlich über den ersten Kontakt freute, wusste sie im ersten Moment nicht so ganz, was sie sagen sollte. Sie hatte schließlich ihr ganzes Leben ohne ihre leibliche Familie verbracht, und ihre Tante sprach mit ihr, als würden sie sich schon Jahrelang kennen. Glücklicherweise war ihre Familie so offenherzig, dass Sarah sich schon bald wohlfühlte.
Sarahs Onkel

Sarahs Tante Evelyn gab nach einer Weile den Hörer weiter an ihren Ehemann, und dieser konnte seine Freude darüber, seine Nichte am Telefon zu hören kaum verbergen. “Oh, Sarah!”, rief der Onkel der jungen Frau, “Wir sind so froh, dass wir dich gefunden haben!”. Dann sagte er jedoch etwas, was Sarah verwirrte. “Weißt du eigentlich, wer du bist?”, lachte ihr Onkel. Sarah wusste nicht so ganz was sie sagen sollte. “Ich bin Sarah?” entgegnete sie. Sie hatte keine Ahnung, was ihr Onkel damit gemeint hatte, und was er ihr als Nächstes mitteilte, würde ihr Leben für immer verändern.
Eine Königsfamilie

“Du bist ein Mitglied einer Königsfamilie”, sagte ihr Onkel. Bevor Sarah etwas entgegnen konnte, fuhr er fort: “Dein Urgroßvater war ein Häuptling, und ebenso war dein Großvater. Dein Onkel führt ein Häuptlingstum von 70 000 Menschen an, und auch du kannst eine Anführerin sein. Du wirst in diesem Land als Prinzessin angesehen”. Sarah war sprachlos. Alles, was sie nach einer Weile erwidern konnte, war “Wie bitte?”. Sarah hatte nicht gewusst, was sie von dem ersten Kontakt mit ihrer Familie hatte erwarten sollen, doch dass sie eine Prinzessin war, hätte sie nie erahnen können.
Der Mende-Stamm

Tatsächlich erfuhr Sarah Culberson an diesem Tag, dass sie Teil eines Königshauses des Stammes der “Mende” in Bumpe, Sierra Leone sei. Als Kind des Oberhäuptlings hatte sie den Titel “Mahaloi” inne, und galt damit als Prinzessin des Dorfes Bumpe. Die Mende sind eine der beiden größten ethnischen Gruppen in Sierra Leone und machen 33,2 Prozent der Bevölkerung des Landes aus. Der Stamm ist im Allgemeinen im Osten und Süden des Landes zu finden. Sarah wusste nicht, was sie sagen sollte. Mit einer solchen Neuigkeit hätte sie nie rechnen können.
Kontakt zu ihrem Vater aufnehmen

“Wir werden Kontakt mit deinem Vater in Sierra Leone aufnehmen”, fuhr ihr Onkel fort. “Er wird so glücklich darüber sein, dich endlich kennenzulernen.” Sarah fiel ein Stein vom Herzen. Ihr Vater wollte sie also ebenso gern kennenlernen, wie sie ihn. Über die nächsten Tage sprach Sarah immer wieder mit ihrem leiblichen Vater, und konnte langsam eine Beziehung zu ihm aufbauen. Schließlich entschied die junge Frau sich dazu, persönlich nach Sierra Leona zu fliegen, um ihren Vater zu besuchen, und das Land kennenzulernen, aus dem sie ursprünglich stammte.
Die Ankunft

Nach einem langen Flug von den USA nach Sierra Leone, stieg Sarah endlich aus dem Flugzeug aus. Schon von Weitem konnte sie ihren Vater entdecken, der am Flughafen auf sie gewartet hatte. Er wirkte unglaublich nervös, und sah wie versteinert aus. Sarah konnte deutlich in seinen Augen sehen, dass er sich wünschte, dass seine Tochter sich gut mit ihm verstehen, und ihn akzeptieren würde. Sarah war natürlich mindestens genauso nervös, denn obwohl die beiden schon öfters am Telefon miteinander gesprochen hatten, war es doch etwas anderes, ihren Vater nun persönlich kennenzulernen.
Die erste Nacht in Sierra Leone

Nach einer Fahrt mit der Fähre übernachteten Sarah und ihr Vater an diesem Abend in einem kleinen Hotel. Am nächsten Tag klopfte es an Sarahs Zimmertür, und ihr Vater stand vor ihr. Er reichte ihr ein wunderschönes, traditionelles, westafrikanisches Kleid, und sagte, es würde ihn sehr glücklich machen, wenn Sarah dieses Kleid morgen tragen könnte. Am nächsten Tag wollten die beiden nämlich in das Dorf der Familie reisen, wo Sarah den Rest ihrer Familie kennenlernen sollte. Sarah stimmte natürlich zu, und zog das Kleid liebend gern an.
Die erste Begegnung

Am nächsten Tag reisten Sarah und ihr leiblicher Vater schließlich zu seinem Dorf, um Sarah endlich ihrer neu gefundenen Familie vorzustellen. Hier geschah nun etwas, mit dem die Amerikanerin nie gerechnet hätte. Immer mehr Leute kamen hervor um Sarah zu begrüßen, als sie in dem Dorf ankam, bis die junge Frau schließlich von hunderten von Menschen umringt war. Niemand hatte Sarah hier je zuvor gesehen, doch alle wollten sie endlich kennenlernen. Sarah war sprachlos, denn mit einem solchen Begrüßungskomitee hätte sie nie rechnen können. Es war als wäre sie von einer langen Reise zurückgekehrt.
Das grüne Kleid

Sarah hatte an diesem Tag das grüne Kleid angezogen, dass ihr Vater ihr überreicht hatte, und nun sollte sie auch herausfinden, warum es ihrem Vater so wichtig gewesen war, dass sie es heute anzog. Die Menschenmenge die Sarah umringte tat sich plötzlich auf, und die Frauen des Dorfes traten hervor, und schritten auf Sarah zu. Die junge Amerikanerin stellte fest, dass all die Damen dasselbe, traditionelle grüne Kleid trugen wie Sarah selbst. Es war ein wirklich besonderer Anblick, den Sarah wohl nie vergessen wird, und sie war überwältigt, wie feierlich sie hier begrüßt wurde.
Wir bereiten uns auf Sarah vor

Das war jedoch noch längst nicht alles, denn als die Frauen auf Sarah zuschritten begannen ein Lied in Mende zu singen, dass die Ankunft ihrer Prinzessin feiern sollte. Sie sangen immer wieder die Worte “Wir bereiten uns auf Sarah vor”, während sie auf die junge Frau zugingen. Sarah hatte keine einzige Person aus dem Dorf je zuvor getroffen, doch ihre Ankunft wurde gefeiert, als kenne sie jeden Menschen hier schon seit Jahren. Es war eine wirklich überwältigende Erfahrung, doch schon bald würde Sarah die dunkleren Seiten ihres Besuchs erfahren.
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